Diskussionsrunde mit Antifa Altona Ost über Folgen der „Extremismustheorie“

Links oder rechts, ist das nicht das Gleiche? Unter der Klammer des „Extremismus“ werden die inhaltlichen Unterschiede zwischen Linken und Rechten verschleiert und Lager, deren Weltanschauungen nicht unterschiedlicher sein könnten, einander angeglichen. Dieses von Sicherheitsbehörden ausgedachte Rezept setzt menschenfeindliche Neonazis und Antifaschist_innen auf eine Ebene und erklärt sie zu Feinden der Demokratie: Bekämpfenswerte „Extremist_innen“.

Politische Inhalte spielen in diesem Konzept keine Rolle. Was für den Verfassungsschutz zählt ist die Sicherung der bestehenden Verhältnisse. Linksradikale Kritik und Antifaschismus werden als „extremistisch“ diffamiert… mit gefährlichen Folgen. Welchen gesellschaftlichen Einfluss diese sogenannte Hufeisentheorie genießt, zeigte sich zuletzt an der Ida-Ehre-Schule in Hamburg: Antifa-Aufkleber triggern AfD, die Medien schreien mit und plötzlich steht eine ganze Schule unter „Extremismus“-Verdacht.

Doch woher kommt dieser Begriff eigentlich? Und wer oder was ist diese „Mitte“, die zwischen den „extremistischen“ Rändern als „das Gute“ inszeniert wird? Was bedeutet diese „Theorie“ für die antifaschistische Praxis? Diese und weitere Fragen möchten wir gerne mit der Antifa Altona Ost und euch beim nächsten Antifa-Abend diskutieren.

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Zum regelmäßigen Antifa-Abend:

Wir leben in beschissenen Zeiten. 2018 setzte sich der globale Rechtsruck ungebremst fort. In Brasilien wird mit Jair Bolsonaro ein ausgemachter Faschist und Frauenfeind zum Präsidenten gewählt. In Österreich führt die rechtskonservative Regierung die 60-Stunden-Woche ein und forciert den Sozialabbau. In D-Land erweist sich das rassistische Klima als permanente Bedrohung für Menschen, die als „nicht-deutsch“ wahrgenommen werden. Die Hetzjagden auf Migrant_innen und Geflüchtete in Chemnitz im Sommer 2018 verdeutlichten einmal mehr, welch lebensbedrohliche Gefahr von der alltäglichen Hetze durch AfD, Neue Rechte und Neonazis ausgeht. Auch in Hamburg etablierte sich mit den monatlichen „Merkel-muss-weg“-Demos eine Kundgebung für menschenverachtende Propaganda. Die Aussichten für 2019 sind nicht besser, antifaschistische Interventionen notwendiger denn je. Mit dem Antifa-Abend im Viertelzimmer wollen wir dem aktuellen Rechtstrend auf theoretischer und praktischer Ebene etwas entgegensetzen.

Wir möchten in Hamburg-Mitte eine Plattform für politischen Input, Diskussion, Austausch und Vernetzung bieten. Kommt vorbei, egal welches Vorwissen ihr habt! Jeden letzten Mittwoch im Monat.

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