REsearch – REmind – REact

Erinnerungsort Münzviertel

Unsere Projektgruppe will sich für eine lebendigere und vielseitige Erinnerungskultur in Hamburg mit Fokus auf Hammerbrook einsetzen. Das Projekt nahm 2019 mit der Bildung einer Arbeitsgruppe seinen Anfang. Seitdem setzt sich diese mit Hilfe der bereits archivierten Stadtteilgeschichte und im Austausch mit Bewohner:innen, Zugezogenen und Besucher:innen des Münzviertels mit dem nationalsozialistischen Geschehen auseinander. Ausgangspunkt waren dabei die von der „Stadtteilinitiative Münzviertel“ im Jahr 2008 vor dem Haupteingangsbereich der ehemaligen „Volksschule für Mädchen“ eingelassenen Stolpersteine in der Rosenallee 11. Sie erinnern an die Lebens- und Verfolgungsgeschichte der beiden jüdischen Lehrerinnen Recha Lübke und Bella Spanier. Von hier aus haben wir vom Kleinen ins Große gehend unsere Spurensuche auf die Geschichte des ehemaligen Schulgebäudes und des umgebenden Stadtviertels während des Nationalsozialismus ausgeweitet.

In Kooperation mit dem Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Hamburg wurde die zweisemestrige Lehrveranstaltung „Hamburg-Hammerbrook: Ein interdisziplinäres Projekt zur Entwicklung eines Erinnerungsortes im Kontext des Nationalsozialismus" * unter Leitung von Prof. Dr. Norbert Fischer initiiert, in der sich Studierende mit der Geschichte des ehemaligen Schulgebäudes, der Nachbar:innenschaft und angrenzender Orte befasst haben.

Unsere Forschungsergebnisse sollen im Rahmen einer Dauerausstellung, einer Website, einer begleitenden Veranstaltungsreihe und einer zeitgleich erscheinenden Publikation ausgewählter Beiträge der Öffentlichkeit präsentiert und zugänglich gemacht werden.

Die Veranstaltungsreihe zu unserem Projekt „REsearch-REmind-REact - Erinnerungsort Münzviertel“ findet vom 4. bis zum 20. November 2021 in verschiedenen Räumlichkeiten im Münzviertel und Umgebung statt. Der Themenfokus liegt dabei auf der Stadtteilgeschichte Hammerbrooks und den Verbrechen des Nationalsozialismus sowie der politischen und gesellschaftlichen Aufarbeitung dieser in Form von Vergangenheitspolitik und Erinnerungskultur.

Laufend aktualisiert findet ihr alle Vorträge, Rundgänge, Workshops und Ausstellungen der Reihe in unserem Veranstaltungskalender unter https://www.viertelzimmer.net/veranstaltungen/

Kontakt: Erinnerungskultur@viertelzimmer.org

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* Auch wenn die 1. Auflage der Projektpublikation aus den Jahren 2020/2021 mit größter Sorgfalt und Umsicht gestaltet wurde, haben sich Problematiken in dem Nachweis von Quellenangaben ergeben. Dies soll an dieser Stelle nachgeholt werden und wird bei zukünftigen Auflagen klar benannt und nachgeholt. Die Transparenz darüber geschieht aus persönlichen und forschungsethischen Gründen, denn uns ist die angemessene Würdigung und Anerkennung der Erkenntnisse, Argumentationen und Reflexionen von Wissenschaftler:innen sehr wichtig.

Der Aufsatz von Manuel Bolz zum Umgang mit sensiblen Quellen am Beispiel Oral History orientiert sich an der methodischen und theoretischen Reflexion von den beiden Historiker:innen Lisa Hellriegel und Svea Gruber. In einem Projektseminar/ virtuellen Austellungsprojekt zu den Wissenspotenzialen des Lagerhaus G aus dem WiSe 20/21 am Fachbereich Geschichte der Universität Hamburg haben sie auf die Spezifika und die Sensibilität von Oral History-Quellen hingewiesen, vor allem die Potenziale von biografischem Erinnern und Erzählen, die Einbettung in eine Online-Ausstellung und die "Übersetzung" und Interpretation in akademische Texte.

Link: https://sites.google.com/view/lagerhaus-g-hamburg/haftbedingungen-und-handlungsspielräume/sensible-quellen?authuser=0).

(Hamburg, den 10.05.2022)